Neubau eines Quartiers an der Hans-Stuck-Straße in Ingolstadt

- Realisierungszeitraum: 2023 – 2026 -

Am nordwestlichen Stadtrand von Ingolstadt wurden Einkaufszentren und das Werksgelände von Audi angesiedelt. Dort konnte die Landesgartenschau im Jahr 2021 die Wohn- und Lebensqualität aufwerten.
Die Stärkung der Naherholung und die Förderung der Natur mit ihrer Artenvielfalt, wird durch den 23 Hektar großen Dauerpark langfristig erhalten bleiben. Wo sonst Gewerbe- und Siedlungsbauten vorherrschen, dient die öffentliche Parkanlage als Frischluftschneise und verbessert das Stadtklima. (1)

Die sieben Solitäre im Quartier an der Hans-Stuck-Straße

Der städtebauliche Gesamtentwurf, der im Jahr 2016 im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs den ersten Preis erhielt, entwickelt mit seinen sieben solitären Wohnkörpern eine eigenständige bauliche Figur. Durch ihren integrativen, aber zugleich auch eigenständigen Charakter tritt sie mit ihrer engen Verzahnung von Stadt- und Grünstrukturen als Naht-Stelle zwischen den städtischen Außenräumen in Erscheinung.
 

 

 

Das von ap88 entwickelte Quartier für die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH grenzt im Osten direkt an die Hans-Stuck-Straße. In diesem neuen, prägnanten Stadtbaustein soll die Heterogenität der Umgebung mit den unterschiedlichen sozialen Milieus der Nachbarschaft berücksichtigt werden. Es entstehen Wohnungen in unterschiedlichen Größen für gesunde soziale Strukturen. Hier ist in unmittelbarer Sichtweite das Gelände der Landesgartenschau mit seinem Naherholungscharakter präsent, das über den Piussteg erreicht werden kann. Im Norden grenzt eine weitere neue Bebauung mit elf Mehrfamilienhäusern an. 

Architektur

Die Grundformen der Solitäre und deren gezielt-versetzte Anordnung lässt U-förmige Hofräume mit ansprechenden Außenräumen entstehen. Der Entwurf zu den Außenanlagen verbindet nicht nur die Architektur, sondern auch die unterschiedlichen Nutzungen der Bewohner. Die Einteilung in öffentliche, halböffentliche und private Zonierungen lassen Orte der Begegnung und Kommunikation, aber auch des Rückzugs und Regeneration entstehen.
Ziel des Entwurfs ist es, dem Quartier eine gemeinsame gestalterische Sprache und Identität zu verleihen und gleichzeitig die lebendige Vielfalt der Gebäude unterschiedlicher Größe und Höhe zu akzentuieren. Um sowohl das Zusammenspiel aber auch die individuellen Interpretationsmöglichkeiten der sieben Baukörper zu unterstreichen, wurden die Planungen von vier Architekturbüros vorgenommen:


H2R Architekten und Stadtplaner aus München planen zwei Punkthäuser unterschiedlicher Größenordnung. Das achtgeschossige Haus 1 am nördlichen Quartierszugang trägt zur Thematik „Wohnen und Arbeiten“ bei, indem im Erdgeschoss Räume für Gewerbe zur Verfügung gestellt werden und in den Obergeschossen am Treppenhaus kleine Homeoffice-Räume angeordnet werden.
Das sechsgeschossige Haus 4 bietet Großwohnungen im Inneren abteilbare Arbeitsbereiche für Homeoffice. Beide Häuser sind in Holzhybridbauweise geplant, die sich auf Grund der notwendigen Brandschutzvorgaben in der bandartigen Fassadenstruktur aus Lärchenholz und Faserzementplatten widerspiegelt.


Durch die von Waechter+Waechter Architekten konzipierten fünf- und sechseckigen Gebäudekubaturen werden zu dem ansonsten rechtwinklig strengen Gebäudeensemble abwechslungsreiche Außenräume aufgespannt. Mit halbversetzt angeordneten Ebenen vermittelt das siebengeschossige Gebäude zwischen dem Wohngebiet und dem tieferliegenden Park. Alle Wohnungen sind bestmöglich übereck zu zwei Belichtungsseiten ausgerichtet. Die minimierte zum Wohnen nutzbare Verkehrsfläche ermöglicht schon beim Eintreten den Blick über den hellen Wohnbereich auf die vorgelagerte zweiseitig geschützte Loggia als ‚Außenzimmer‘. Die Baukörper sind nachhaltig in Holzhybridbauweise geplant, mit massivem Betonkern und -decken, ummantelt von einer Holzaußenwand mit resedagrüner und korallenroter Weißtannen-Holzverschalung, die sich auch über die allseitigen Loggien legt. Sie wirken kompakt und zugleich lebendig.


Das Berliner Büro zanderroth plant ein siebengeschossiges freistehendes würfelförmiges Haus mit hinterlüfteter Metallfassade, deren in Perlrosé beschichtete Trapezblechhaut je nach Wetter und Himmel immer anders, unterschiedlich hell und farbig erscheint. Jedes Fensterformat ist mit einer Raumgröße bzw. -funktion verbunden. Durch die Unterschiedlichkeit der Öffnungen und Balkone bildet sich das Innere des Wohnhauses außen ab, das Leben wird sichtbar. Die Balkone sind mit einem dreidimensionalen vertikalen Grünraum verbunden, Raum für bodengebundene Kletterpflanzen, Vögel, Fledermäuse und Kleinlebewesen.


Die Architekten Partnerschaft ap88 aus Heidelberg planen einen fünf- und einen achtgeschossigen Holzhybrid-Solitär mit einer Fassade aus Lärchenholz und horizontal mäandernden Metallbändern. Diese entwickeln sich aus den notwendigen Brandriegeln und den Balkonbrüstungen, in die Pflanztröge eingearbeitet werden. Die daraus wachsende Fassadenbegrünung wurde mit Ökologen entwickelt: Abhängig von der Balkon-Ausrichtung gibt es Pflanzungen ohne großen Pflegeaufwand
und ohne Bewässerungssystem. Diese durchdachte Vorgehensweise unterstützt eine langfristige Beständigkeit der Begrünung.
 

Geförderter Wohnungsbau energieeffizient umgesetzt

Das energieeffiziente Bauen des Wohnquartiers berücksichtigt ein günstiges Wand-FensterVerhältnis, das die passive Solarenergie im Winter nutzt und vor Überhitzung im Sommer schützt. Durchdachte „Besonnungsverhältnisse“ werden durch Optimierung der Gebäudetiefe, Gebäudehöhe, Gebäudetypologie sowie des Gebäudeabstands erzielt. Die kompakte Gebäudekubatur schafft einen optimierten Energieverbrauch, die räumliche Ausrichtung ermöglicht ein ausgewogenes Raumklima mit höchster Behaglichkeit für den Menschen.
Dem Aufheizen der bebauten Flächen soll durch Durchlüftung und Anbindung an Grünflächen entgegengewirkt werden. Energieeffiziente Strukturen und eine optimierte technische Infrastruktur werden durch Energieversorgung auf Grundlage erneuerbarer Energien ergänzt: so sind beispielsweise alle Dächer der sieben Solitäre maximal mit Photovoltaik-Elementen belegt. Die Wärmeversorgung erfolgt über Luft-Wasser-Wärmepumpen.


Geförderter Wohnungsbau mit flexiblen Grundrissen und Grünblick
Die fünf- bis achtgeschossigen Solitäre weisen drei Grundtypen auf, die sich zwar in ihrer Größe unterscheiden, jedoch gleiche Grundrisstypologien zeigen. Die frei aufteilbare Wohnfläche entwickelt sich zwischen dem mittig angeordneten Erschließungskern mit den Sanitärräumen und der tragend geplanten Fassade. Die Flexibilität in der Grundrissgestaltung der 206 barrierefrei und behindertengerecht erschlossenen Wohnungen ermöglicht individuelles Wohnen. Die insgesamt
17.500 Quadratmeter Wohnfläche verteilen sich auf Wohnungen mit jeweils zwei bis vier Zimmern.

Im Untergeschoss ist eine Tiefgarage mit 174 Stellplätzen angeordnet.
Im Rahmen der Bayerischen Wohnungsbauförderung wird das Programm der
Einkommensorientierten Förderung (EOF) eingesetzt.

 

Bauherr: Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH 

Architektur: ap88 Architekten Partnerschaft mdB, H2R Architekten und Stadtplaner BDA, Waechter + Waechter Architekten BDA, zanderrotharchitekten gmbh

Ein Blick auf die Baustelle

 

Alle Visualisierungen zur Verfügung gestellt von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH 

( gemeinnuetzige.de )

 

(1) Quelle: ingolstadt2020.de/dauerparkanlage/

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